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Entwicklungsprojekte

Ausbildungsfarm für landwirtschaftliche Berufsschule

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Der landwirtschaftliche Projektleiter und Direktor der PYD vor dem neu eingeweihten Reisfeld der GreenRise Ausbildungsfarm

In Zusammenarbeit mit unserem Sierra-Leonischen Partner, der PYD, haben wir eine landwirtschaftliche Ausbildungsfarm errichtet. Unsere Ausbildungsfarm liegt in direkter Nähe zum TVET-Institut - einer Berufsschule der PYD, welche 2021 in Zusammenarbeit mit dem deutschen Entwicklungshilfeministerium eröffnet wurde.

 

Durch die Berufsschule bekommen nun bis zu 600 Jugendliche die Möglichkeit, eine fachliche Ausbildung zu absolvieren. Wichtiger Bestandteil des Schulkonzepts ist die neu von uns errichtete Ausbildungsfarm. Die Farm erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen für die Auszubildenden im Bereich Landwirtschaft. Zum einen können sie durch Mithilfe bei der Farmarbeit die Kosten für ihre Ausbildung tragen. Vielen Auszubildenden wird die Teilnahme an der Ausbildung so erst ermöglicht, da sie die Kosten andernfalls nicht tragen könnten. Zum anderen bietet die Farm den jungen Menschen die direkte Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen über nachhaltige und ökologische Anbaumethoden praktisch anzuwenden. Das Lernen und Arbeiten auf der Farm zeigt ihnen, dass Landwirtschaft mit moderneren Anbaumethoden und ertragreichen Sorten ein gutes und nachhaltiges Leben außerhalb von Armut ermöglicht.

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Wichtiger Bestandteil ist dabei der von uns neu gegrabene Brunnen und ein System aus Speichern und Wasserpumpen, welches die Farm auch während der Trockenzeit mit 15.000 Litern Frischwasser versorgt, sodass sie ganzjährig bewirtschaftet werden kann. Weiterhin können alle Löhne für landwirtschaftliches Lehrpersonal, Kosten für Logistik, Bio-Dünger, hochwertiges Saatgut und Werkzeuge durch GreenRise finanziert werden. Die Ausbildungsfarm ist dank unserer Spender ein voller Erfolg, da wir bereits üppige Ernten einfahren konnten. Neben Gurken, Tomaten, Okraschoten, Blattsalat, Mais, Auberginen und Kohl haben wir auch ein mehrere Hektar großes Reisfeld angelegt, welches nun landfristig bewirtschaftet werden kann. Wir freuen uns besonders, dass die Farm so zur Ernährungssicherheit in der gesamten Region Pujehun im südlichen Sierra Leone beiträgt.

Hunderte Meter lange von Hand angelegte Bewässerungsgräben versorgen die Reisfelder ganzjährig mit Wasser

Saatgutprojekt mit Frauenvereinigung in Kabala

Im Jahr 2020 konnte GreenRise in Kabala, Koinadugu, 750 Bäuerinnen und ihre Kinder mit Gemüsesaatgut unterstützen

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In Zusammenarbeit mit der "Women Farmers Collaborative Koinadugu", eine Vereinigung aus Bäuerinnen im Norden Sierra Leones, konnte GreenRise rund 750 Frauen und Kinder mit Gemüsesaatgut unterstützen. Das ist eine wichtige Sache, denn Frauen und Kinder werden von der großen Armut im ländlichen Sierra Leone oft besonders hart getroffen. Das liegt vor allem daran, dass Frauen in Sierra Leone kein eigenes Land besitzen dürfen und für dessen Bewirtschaftung auf die Zustimmung der Männer angewiesen sind.

Umso glücklicher sind wir nun, dass wir im Distrikt Koinadugu im Norden Sierra Leones die Situation von 750 Frauen und ihren Kindern verbessern können. Nach der Finanzierung und Bereitstellung des Saatguts konnten von den Frauen Karotten, Radieschen, Paprika und Wassermelonen geerntet werden. Auch Auberginen und Kohl wurden bereits geerntet. Die reiche Gemüseernte soll in den abgelegenen Dörfern nicht nur die Ernährungssituation, sondern auch das Einkommen der Familien verbessern. Das gelingt, in dem die Bäuerinnen den Überschuss der Ernten auf den lokalen Märkten verkaufen. Mit diesem Geld können sie dann für die Schulbildung und Versorgung ihrer Kinder aufkommen.

 

Das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ möchten wir so mit Leben füllen und regen die Frauen an, selbst aktiv zu werden und ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Die Freude und Dankbarkeit der Frauen war in den letzten Monaten groß, und dieser Dank gilt allen unseren Unterstützern!

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Haja Sundu Marrah, die Koordinatorin des Saatgutprojekts vor Ort, präsentiert die frisch geernteten Auberginen

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Tom, Mitgründer von GreenRise, mit einen Teil des Gemüsesaatgut vor dem Transport nach Sierra Leone

Raja

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Die Mehrheit der Sierra Leoner sind Kleinbauern. Sie betreiben meist Subsistenzlandwirtschaft und leben einzig von dem, was sie tagtäglich auf ihrem Land anbauen. Für sie gibt es kaum Sicherheiten. Kein Arbeitslosengeld. Keine Rente. Keine Krankenversicherung. Alles was sie haben, ist ihr Land. Doch das allein reicht oft nicht aus, wenn es in Handarbeit bearbeitet wird und so leben viele in extremer Armut. Vertrocknet die Ernte auf dem Feld, weil der Regen dieses Jahr einen Monat später kommt, müssen die Familien hungern. Ohne Saatgut, um Gemüse und Obst zu pflanzen, werden Kinder über Jahre nur mit Reis ernährt. Wenn sie dann durch Vitaminmangel an Grauem Star erkranken und erblinden, können ihre Eltern ihnen nicht helfen.

Hintergründe zur Landwirtschaft in Sierra Leone

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Die schwierige Situation der Menschen auf dem Land in Sierra Leone

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Das landwirtschaftliche Potential Afrikas: Hunderte Millionen Hektar fruchtbarer Böden liegen in Afrika brach

Einigen Millionen Sierra Leonern könnte es viel besser gehen, denn Afrika wartet mit einem unerschöpften landwirtschaftlichen Potential auf. GreenRise versetzt Kleinbauern in die Lage, nachhaltig den Reichtum ihres Landes auszuschöpfen und zu vermehren. Dazu benötigen sie vor allem die Maschinen, Hilfsmittel und das Know-How, um ihr Land produktiver bewirtschaften zu können. Durch kleine Traktoren und Saatgut, das GreenRise den Bauern zur Verfügung stellt, können diese den Schritt von Subsistenzlandwirtschaft zu kommerzieller Landwirtschaft wagen. Statt die gesamte Ernte für den eigenen Konsum aufzuzehren, können sie einen Teil davon verkaufen und dadurch Einnahmen erzielen. So erhalten sie die Chance, mit selbst erwirtschafteten Einnahmen Entwicklung in vielen anderen Bereichen voranzutreiben. 

Raja ist 35 Jahre alt und Mutter von zwei Jungs. Ihr Mann ist krank. Die medizinische Versorgung kann sich die Familie nicht leisten. Mit ihren Kindern hat Raja im April das Stück Land, mit dem sie auf dem vierten Bild zu sehen ist, niedergebrannt und die verkohlten Äste zusammengesammelt und als Feuerholz verkauft. Auf diesem Stück Land baut sie mit Hilfe ihrer Kinder bei einsetzendem Regen im Sommer Maniok und Reis an. Durch das vorherige Niederbrennen der Vegetation verfügt der Boden jetzt noch über ausreichend Nährstoffe, um die Familie zu ernähren. Bereits nächstes Jahr wird die Ernte aber deutlich schlechter ausfallen. Raja sieht sich dann gezwungen, mit ihren Kindern weiterzuziehen und eine neue Fläche Land niederzubrennen.

Reis- und Gemüseanbau in Pujehun

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GreenRise finanziert die Bereitstellung kleinerer Traktoren zur Erleichterung des Gemüse- und Reisanbaus

Frau bei der Reisernte mit kleinem Handwerkzeug

Im April und Mai 2018 hat GreenRise auf einer landwirtschaftlichen Recherche- und Projektreise mit verschiedenen lokal ansässigen NGOs gesprochen. Bei der Projektplanung und Umsetzung macht es Sinn, auf die Expertise und Infrastruktur lokaler Organisationen zurückzugreifen.  Im südlichen Sierra Leone ist die Pujehun Youth Development Organisation ansässig. Sie besitzt mehrere Traktoren und stellt sie gegen eine kostendeckende Gebühr Bauernfamilien zur Verfügung. Da es an fruchtbaren Böden nicht mangelt, können die Familien ihre Ernten durch die Traktoren um ein Vielfaches vermehren. Die Organisation verfügt über 3 kleinere Traktoren und ist die einzige Organisation im ganzen Distrikt Pujehun, die vergleichbare Dienstleistungen bereitstellt. Mit unserem Projekt 2021 unterstützen wir die Pujehun Development Organisation in der Finanzierung der Traktoren.

Unsere reine Arbeitskraft reicht nicht aus, um größere Felder zu bewirtschaften. Durch Maschinen hätten wir höhere Einkünfte aus der Landwirtschaft und unsere Kinder müssten nicht mehr auf dem Feld arbeiten. Für unser Klima (Pujehun, südliches Sierra Leone) eignet sich Reis besonders. Statt aber nur noch hauptsächlich Reis zu essen, könnten wir mit höheren Einkünften auch Gemüse und Fisch für unsere Kinder kaufen.

 

Bild: Pujehun, Village Chief

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